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Zeitschriftenartikel

Dogma statt Debatte. Wirtschaftswachstum im parlamentarischen Diskurs

Urheber*innen
/persons/resource/103

Rivera,  Manuel
IASS Institute for Advanced Sustainability Studies Potsdam;

Zucher,  Franziska
External Organizations;

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Volltexte (frei zugänglich)

3551924.pdf
(Verlagsversion), 337KB

Ergänzendes Material (frei zugänglich)
Es sind keine frei zugänglichen Ergänzenden Materialien verfügbar
Zitation

Rivera, M., Zucher, F. (2019): Dogma statt Debatte. Wirtschaftswachstum im parlamentarischen Diskurs. - Politische Vierteljahresschrift, 60, 1, 71-93.
https://doi.org/10.1007/s11615-018-0107-7


Zitierlink: https://publications.rifs-potsdam.de/pubman/item/item_3551924
Zusammenfassung
Wirtschaftswachstum ist als Politikziel zwar gesellschaftlicher Konsens, wird aber auch immer wieder infrage gestellt. Argumente gegen dieses Ziel sind durch die Enquete des 17. Deutschen Bundestages nachvollzogen worden. Ein entsprechender Lerneffekt aber lässt sich auf der Ebene öffentlich sichtbaren parlamentarischen Sprachhandelns nicht beobachten, wie unsere Inhaltsanalyse von 120 offiziellen Dokumenten der 18. Legislaturperiode zeigt. Der von den regierenden Parteien geprägte Diskurs ist eigentümlich randständig (ornamental) und frei von Argumentationen (dogmatisch). Es gibt keine Debatte zum Thema. Dies ist nicht hinreichend durch kommunikative Strategien oder Positionen erklärbar, sondern deutet auf den Effekt eines historisch verfestigten Diskurses. Die Frage stellt sich, inwiefern auch andere nicht-tagesaktuelle Grundsatzfragen im Parlament marginalisiert werden. Methodisch ist für die politische Diskursanalyse außerdem generell das Verhältnis von Zweck und Mittel bei der Aussagenbildung von Interesse.
Economic growth as a policy objective remains consensual, but not unchallenged. The enquiry committee set up during the German Bundestag’s 17th electoral period has reproduced some of the arguments against said objective. Via content analysis of 120 official documents from the 18th electoral period, however, we show that this apparent learning process has left no traces at all. Growth discourse is predominantly governmental, weirdly marginal (ornamental) and devoid of argumentative reasoning (dogmatic). These results cannot be sufficiently explained by communicative strategies or positions, instead they point to the effect of a historically consolidated discourse. A resulting question is whether other fundamental, yet not-current political issues might be marginalized within parliament, in a similar manner. Furthermore, the general ratio between means and objectives is of methodological interest for political discourse analysis.